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Lenormand- & Kipperkarten: 7 ungewöhnliche Fakten

7 ungewöhnliche Fakten über die Lenormand- und Kipperkarten, die nicht jeder kennt! Erfahren Sie hier mehr über diese besonderen Karten, die zu den beliebtesten Klassikern der Orakel- und Wahrsagekarten gehören.

Bei unseren Kunden sind sie vor allem deshalb so beliebt, weil man sie zu eigenen Wahrsagekarten erweitern, fertige Lenormandkarten ergänzen oder das tolle System dahinter auf eigene Orakelkarten übertragen kann.

Marie Anne Lenormand nutzte keine „Lenormandkarten“

Die Namensgeberin der Lenormandkarten praktizierte das Wahrsagen mit den Tarotkarten von Jean-François Alliette, bekannt unter dem Namen Etteilla-Tarot Etteilla.

Jean-François Alliette war Okkuktist, Tarot-Forscher und in zweierlei Hinsicht ein Vorreiter:

  • Er entwickelte als erster ein Konzept der Deutung von Tarotkarten und schuf damit die erste „Anleitung“ – in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
  • Und: Er tanzte aus der Reihe, da das von ihm entwickelte Tarot sich deutlich von den klassischen Tarotkarten unterschied, die es zuvor schon über einen langen Zeitraum gab.

Durch Alliete wurde das Tarot bekannter und zugleich esoterischer. Außerdem brachte er astrologische Elemente in seinen Wahrsagekarten unter. Tarot und Wahrsagerei faszinierte und erreichte mehr und mehr Menschen. Davon profitierte dann auch Marie Anne Lenormand: Sie wurde als Wahrsagerin bekannt und berühmt. Sein Einfluss formte ihre Arbeit ebenso wie die später nach ihr benannten Orakelkarten.

Einige Kipperkarten zeigen München

Auch dieser ungewöhnliche Fakt über die Kipperkarten ist sicherlich nicht jedem Nutzer von Kipperkarten bekannt: Einige Kipperkarten zeigen Wahrzeichen aus München!

Die Kipperkarten sollen von Susanne Kipper entworfen worden sein. Allerdings gibt es wenig Informationen über sie. Bekannt ist, dass sie aus Berlin stammen und längere Zeit in München gelebt haben soll.

Dies würde erklären, warum sich in einigen Motiven der Kipperkarten z.B. die Alpen und die Frauenkirche wiederfinden. Doch auch wenn es nie eine Susanne Kipper gab: Der Verleger der Kipperkarten kam in jedem Fall aus München, sodass sich der Kreis spätestens hier schließt.

ungewöhnliche Fakten zu Lenormand
Die Türme der Münchner Frauenkirche – zu finden auch auf den Kipperkarten (Bildquelle: WikiCommons)

Dem Lenormand liegt ein Rennspiel mit zwei Würfeln zugrunde

Das „Spiel der Hoffnung“ wurde 1799 in Nürnberg veröffentlicht und ist die Grundlage der heute bekannten Lenormandkarten. Es handelt sich dabei um ein Gesellschaftsspiel, das auf sehr unterhaltsame und mitreißende Art das wahre Leben widerspiegelt. Und es war nicht dazu da, das Rennen mit all seinem Auf und Ab zu gewinnen: Die Spielkarten konnten auch zum Orakeln genutzt werden. Eine Anleitung dazu war vorhanden und die Karten ließen sich fast so intuitiv nutzen wie die späteren Lenormandkarten.

Die Karten haben – wie beim Lenormand – auf der Vorderseite ein Symbolbild und sind nummeriert. Hinzu kommen Skatkartensymbole. Die verwendeten Bilder kommen Lenormandkarten-KennerInnen auch sehr bekannt vor: Das Kleeblatt, der Baum, der Bär, der Park, der Brief und viele weitere bekannte Symbole des Lenormands finden hier bereits Verwendung.

Ursprung Kipperkarten
Fast 100 Jahre vorher sahen so die Vorgänger der Kipperkarten aus

Madame Lenormand: erst verhaftet, dann vermögend

Schon als Kind fiel die hellseherische Gabe von Marie Anne Lenormand auf – leider unangenehm, da sie in einem Nonnenkloster aufwuchs. Und auch als erwachsene Frau brachten ihre Vorhersagen und die Wahrsagerei Probleme. Dies ging soweit, dass sie auch verhaftet und inhaftiert wurde. Da sie zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits viele Unterstützer und auch einflussreiche Fürsprecher hatte, war sie schnell wieder in Freiheit.

Sie hat Staatsmännern, Freunden und Fremden die Zukunft vorhergesagt und einen eigenen Salon nur zum Zweck des Kartenlegens eröffnet und erfolgreich geführt. Ihre Einnahmen und die Geldgeschenke dankbarer Kunden und Wegbegleiter ermöglichten ihr einen finanziell gut abgesicherten freiwilligen Ruhestand.

ungewöhnliche Fakten zu Lenormandkarten: Ein Vermögen als Erbe
Mme Lenormand hinterließ nicht nur die Lenormandkarten, sondern auch ein großes Vermögen (Bildquelle: Pixabay)

Marie Anne Lenormand schrieb viele Bücher

Vieles von dem, was sie in ihrem bewegten Leben und von ihren prominenten Kunden erlebte, schrieb sie nieder.So veröffentlichte sie nach und nach verschiedene Bücher (zu finden unter dem Namen Marie-Anne-Adélaïde Lenormand).

Ihre Werke haben autobiographischen Charakter und halten Zeitgeist und Zeitgeschichte fest – blicken aber auch in die Zukunft. Neben prophetischen Voraussagen gab sie auch die eine oder andere Anekdote preis. Dies führte nicht selten zu Aufsehen und ließ sie noch mehr zu einer Frau werden, die man bemerken musste!

ungewöhnliche Fakten zum Lenormand: Auch Bücher als Vermächtnis
Ein weiterer der ungewöhnliche Fakten: zu den Lenormandkarten gesellen sich viele Bücher aus ihrer Feder (Bildquelle: Pixabay)

Die Figur der „Wahrsagerin Susanne Kipper“ ist unklar

Als Namensgeberin der Kipperkarten und ihre Urheberin gilt „Die Wahrsagerin Susanne Kipper“. Jedoch ist wenig über sie bekannt und nichts belegt. Es heißt, sie soll in Berlin und München gelebt und eine Zeit ihres Lebens mit Sinti  und Roma verbracht haben. Daraufhin sei ihre Version der Wahrsagekarten entstanden. Die Kipperkarten haben tatsächlich viele Überschneidungen mit schon länger bekannten und verbreiteten Orakelkarten. Es kann gut sein, dass „Susanne Kipper“ eine Kunstfigur und Erfindung des Verlegers ist, der Ende des 19. Jahrhunderts die Kipperkarten auf den Markt brachte. Mit dem Mythos hätte sich gut eine abgekupferte Version salonfähig und bekannt.

Aber wie auch immer die Kipperkarten entstanden und wem das zuzuschreiben ist: Sie wurden das recht erfolgreiche deutsche Gegenstück zu den französischen Lenormandkarten. Bis heute sind sie nicht mehr aus der Welt der Orakelkarten wegzudenken. Sie sind den Lenormandkarten sehr ähnlich, es gibt jedoch auch deutliche (und interessante!) Unterschiede.

Sind die Lenormandkarten „doppelt so beliebt“ wie die Kipperkarten?

Auch diese Beobachtung möchten wir in der Reihe der ungewöhnlichen Fakten zu Lenormand- und Kipperkarten nicht unerwähnt lassen: Laut der Suchmaschine sind die Lenormandkarten doppelt so beliebt wie die Kipperkarten 🙂

Das sind die Suchergebnisse bei Google:

  • Lenormandkarten 270.000    : Kipperkarten 142.000
  • Lenormand Karten 743.000  : Kipper Karten 413.000
  • lenormand cards 1.610.000  : kipper cards 882.000

Drückt man ein paar Augen zu, scheint es immer genau so zu sein, dass das Lenormand doppelt so populär ist wie die Kipperkarten. Hier können Sie nachlesen, was die Unterschiede zwischen den Lenormandkarten und den Kipperkarten sind und sich selbst ein Bild machen.

Wenn man jedoch bedenkt, was für eine schillernde Persönlichkeit Madame Lenormand war und dass der Ursprung der Kipperkarten im Nebel liegt, kann sich die Bekanntheit und Beliebtheit der Kipperkarten durchaus sehen lassen.

Lenormand- und Kipperkarten haben interessante Hintergründe
Lenormand- und Kipperkarten haben spannende Hintergründe

Es steckt so viel Leben, Geschichte und Persönlichkeit in diesen besonderen Wahrsagespielen und es gibt immer wieder Neues zu entdecken…

Was ist Ihre Geschichte und wie würden Ihre Orakelkarten aussehen?

Jedes Wahrsageset ist einzigartig – und hier können Sie Ihres gestalten!